Das Thema Messdaten fitten kam auch vor, dazu habe ich im Video auch noch eine kurze Repetition + eine Ergänzung.
Berechnen Sie mit Hilfe der thermoelektrischen Spannungsreihe die Proportionalitätskonstante kAB für ein Thermoelement bestehend aus Nickel-Chrom und Nickel (ein sogenanntes Typ K Thermoelement, s.weiter unten).
Überlegen Sie auch was für eine Spannung Sie messen würden, wenn Sie es in die Hand nehmen (gegenüber Raumtemperatur als Referenz)!
Wenn Sie so ein Thermoelement in die Hand nehmen könnte man sich überlegen dass es etwa 15 K Temperaturdifferenz ist zwischen Hand (37°C) und Raumtemperatur (22°C), und man also 0.6 mV messen würde. Sie sehen daran schon, dass man bei Thermoelementen nur "kleine" Spannungen messen kann, und entsprechend auch Messgeräte braucht die eine genügende Auflösung bieten.
Im Video unten wird kurz die Firma GreenTEG und ihre thermoelektrischen Generatoren
vorgestellt - diese Firma begegnet uns dann im letzten Abschnitt zu den Wärmestromplatten wieder!
Wie wir bald sehen werden, misst ein Thermoelement immer eine Differenztemperatur;
in diesem Fall hat es die Differenz zwischen der Raumtemperatur (21.8 °C) und meiner Hand gemessen. Wie warm waren meine Finger also höchstens?
Ich habe tatsächlich oft kalte Hände, und kann mir gut vorstellen dass die Messung richtig war!
Offensichtlich ist es mit dem Setup Thermoelement + Demo-Multimeter schwierig "kleine" Temperaturdifferenzen zu messen; ich versuche als Nächstes daher eine Flamme zu messen! Versuchen Sie im Video zu sehen, was die maximale Spannung ist die das Thermoelement anzeigt!
Berechnen Sie aufgrund der von Ihnen gesehenen maximalen Spannung die Flammentemperatur!
Meine Lösung zu der Flammentemperatur ist mir nicht ganz geheuer. Warum wohl?
Sie haben gesehen dass die Messung der Flammentemperatur (vermutlich) gelungen ist, die Messung der Handtemperatur hingegen nicht, weil die Auflösung vom Messgerät zu klein war. Natürlich hätte ich ein besseres Multimeter verwenden können, aber es gibt immer wieder Messungen (ganz allgemein, nicht nur bei Thermoelementen) wo die gemessenen Spannungen (oder andere Messgrössen, z.B. Ströme) so klein sind dass man sie nicht richtig messen kann. In solchen Fällen verwendet man gerne Messverstärker; ich zeige Ihnen im nächsten Video einen speziellen Messverstärker der extra für Thermoelemente gebaut ist - sowie andere Möglichkeiten wie man die "kleinen" Signale der Thermoelemente auswerten kann.
Überlegen Sie: Wozu sind Thermoelemente überhaupt gut wenn es doch immer eine Referenztemperaturmessung braucht?
Wie warm war es im Mess- und Sensortechniklabor an diesem Tag? Zur Erinnerung: am Schluss hat das Multimeter 850 µV angezeigt.
Das Thermometer an der Wand hat zu diesem Zeitpunkt 21.8°C angezeigt, das ist also gar nicht so schlecht.
Grundlagen Thermoelemente
Thermoelemente basieren auf dem sogenannten Seebeck-Effekt. Im Video erkläre ich was das ist, und wie man den Effekt für die Temperaturmessung ausnützen kann.
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Demos zu Thermoelementen
Im ersten Video versuche ich im Mess- und Sensortechniklabor mit Hilfe eines Thermoelements und einem Demo-Multimeter die Temperatur meiner Hand zu messen.
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Grundproblematik von Thermoelementen
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Bei der Flammentemperaturmessung habe ich schon angemerkt dass die lineare Näherung wohl keine gute Idee war. Benützen Sie die NIST-Tabellen für das Thermoelement Typ K um herauszufinden wie heiss die Flamme wirklich war! Nehmen Sie bitte jeweils die nächste Gradzahl, und fangen Sie nicht noch an zwischen einzelnen Grad C zu interpolieren.
Zur Erinnerung: die Raumtemperatur betrug 22°C, die gemessene Spannung 37.4mV. Vergleichen Sie Ihr Resultat mit dem Resultat von vorher mit der linearen Näherung (957°C) - wie weit waren wir daneben mit der linearen Näherung?
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Dann noch einige Demo-Objekte aus dem Labor: das ultradünne Thermoelement, eine Ausgleichsleitung, und ein Oberflächentemperatursensor.
Das Bild zeigt einen Aufbau wo N Übergänge A-B so angeordnet sind, dass jeweils die Übergänge A-B auf einer Seite einer dünnen Platte sind, und die Übergänge B-A auf der anderen Seite der Platte. Falls die beiden Seiten der Platte nicht bei derselben Temperatur sind, so entsteht dadurch eine Spannung, die wie bei der Differenztemperaturmessung A-B-A gerade der Differenztemperatur der beiden Plattenseiten entspricht, aber weil es N Übergänge sind, ist die erzeugte Spannung auch N mal grösser - der Aufbau dient sozusagen als Verstärker für das Messsignal!
Wenn wie im Bild gezeigt ein Wärmestrom durch diese dünne Platte fliesst, dann entsteht aufgrund des Wärmewiderstands der Platte eine Temperaturdifferenz auf den beiden Seiten, das dargestellte Objekt kann also benutzt werden um Wärmeströme zu messen - man nennt es daher eine "Wärmestromplatte". Wir werden in der nächsten Woche im Labor mit solchen Wärmestromplatten der Firma GreenTEG versuchen, den U-Wert der FH-Fenster zu messen!
Überlegen Sie: Was passiert wenn die Wärmestromplatte einen sehr kleinen Wärmewiderstand hat? Was passiert wenn Sie einen sehr grossen Wärmewiderstand hat? Was muss sich der Hersteller also ganz genau überlegen?
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Allgemein haben Sie in den bisherigen Unterrichtsblöcken zu der Temperaturmessung gesehen, dass die Temperatursensoren immer nur ihre eigene Temperatur messen, und evtl. nicht die Temperatur die man eigentlich messen will. Ein Beispiel war die Lufttemperaturmessung oberhalb und unterhalb einer Styroporplatte in meinem Garten, wo das obere Sensorelement wegen dem Strahlungsaustausch mit dem kalten Himmel eine etwa 2.5° tiefere Temperatur angezeigt hat als das untere (dauerhaft falsche Messung!); ein anderes Beispiel ist die Trägheit der Temperatursensoren bei Temperaturänderungen (nur temporär falsche Messung!); besonders bei dicken Schutzrohren. Solche Effekte sind bei Temperaturmessungen wichtig, und müssen in der Praxis beachtet werden, z.B. durch möglichst gute Kontaktierung des Sensors mit dem zu messenden Objekt (Anschrauben, mit Wärmeleitpaste auf Oberflächen kontaktieren, Strahlungsschutzschilder über Sensoren bauen etc).
Lösen Sie bitte im Anschluss an das Theoriestudium die Übung 3+4!